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    20 days ago

    Die Jerusalemer Erklärung macht zu wenig (Existenzrecht Israels) während die IHRA zuviel (Verbot legitimer Kritik an die Regierung Israels) macht. Auch hab ich mal mit Rosa selbst gesprochen und hab nicht den Eindruck bekommen, dass sie anti-palästinensische Ansichten hätte. Nur weil Rosa mal in den Vorstand der JSUD war heißt nicht, dass sie die Ansichten der extremer positionierte Mitglieder teilt.

    • Saleh@feddit.org
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      20 days ago

      Wo macht die JDA zu wenig?

      Warum spricht Rosa mit keinem Wort darüber, wie antizionistische Jüdinnen und Juden in Deutschland verfolgt werden, und dass die JDA auch aus der Situation entstanden ist, sich vor dieser Verfolgung zu schützen?

      Dabei ist diese Verfolgung auch dezidiert queerfeindlich, wie am Beispiel dieses BZ Beitrags gesehen werden kann. Zwei von sechs angegriffenen Menschen in dem Hetzartikel sind jüdisch und queer.

      Zum Argument, dass die Mehrheit der Juden in Deutschland eine Definition unterstützen sollen, um dieser Legitimität zu geben, hat Prof. Itaman Mann, einer der JDA Entwickler in seinem Gastbeitrag in der FAZ folgendes Argument gebracht:

      Ein gängiges Gegenargument lautet, dass die Mehrheit der deutschen Juden die IHRA-Definition unterstützt und die deutsche Politik sich daran orientieren solle. Selbst wenn das empirisch zuträfe – was weiterhin ungewiss ist – wäre das Argument grundlegend verfehlt. Die Antisemitismuspolitik in Deutschland sollte alle Juden schützen, auch jene, wie mich selbst, die die aktuelle israelische Regierung ablehnen und auf einem Vokabular beharren, das es uns erlaubt, jüdisch zu sein und Israel zu kritisieren. Dazu gehört auch das Recht, Handlungen wie das gezielte Aushungern von Zivilisten in Gaza, das mittlerweile umfassend von UN-Organisationen und Menschenrechtsgruppen dokumentiert wurde, zu benennen, ohne als antisemitisch diffamiert zu werden.

      Fairerweise muss man dazu sagen, dass der Gastbeitrag vier Tage nach dem Video von Rosa Jellinek entstanden ist. Allerdings hat Rosa Jellinek selbst mit Keshet einen Verein für queere Sichtbarkeit und damit Pluralismus innerhalb der jüdischen Community in Deutschland mitgegründet. Das die Mehrheitsmeinung kein Argument sein darf, sollte also bestens bekannt sein. Auch glaube ich nicht, dass sie nicht darum weiß, dass die JDA von zahlreichen Wissenschaftlys entwickelt wurde, inkl. Solchen die sich selbst als zionistisch bezeichnen. Dieser Kontext kommt ebenfalls nicht vor.

      • TanteRegenbogen@feddit.orgOPM
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        20 days ago

        Die JDA macht zu wenig wo es sichere Häfen für Jüd*innen weglässt z.B. Israel. Die Implikationen einer Auflösung Israels wären gravierend zum Nachteil für Juden und Drusen und teils auch Beduinen. Und ich verteidige auch nicht die IHRA. Ich meine die JDA hat eher Nachbesserungsbedarf.

        • Saleh@feddit.org
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          20 days ago

          Die israelische Regierung verprügelt täglich jüdische Menschen bei Demonstrationen. Wer sich für Menschenrechte äußert wird mit Morddrohungen überhäuft. Antipalästinensischer Hass führt zu Mordanschlägen wie beispielsweise in Florida vor einigen Monaten, wo ironischerweise sowohl Opfer und Täter “Death to Arabs” fordern. IDF Soldaten, die von ihren Kriegsverbrechen aus Gaza zurückkommen ermorden ihre Freunde, vergewaltigen ihre Partner und begehen Suizid.

          Israel ist kein sicherer Hafen für jüdische Menschen und wird es auch nicht werden, selbst wenn Israel alles und jeden im Umkreis weggebombt hat. Die Gefahr kommt aus der Gesellschaft selbst, die sich soweit von Prinzipien wie Menschenrechten und Gerechtigkeit wegradikalisiert hat.

          Israel instrumentalisiert Drusen und präsentiert sich als deren Schutzmacht um eine dauerhafte Besetzung und Zerschlagung Syriens zu rechtfertigen. Dabei wehren sich die Drusen gegen die Vereinnahmung durch Israel. Sie sind letztlich nur ein Bauer in ihrem Schachspiel, der jederzeit geopfert werden kann.

          https://www.middleeasteye.net/opinion/israel-aggression-syria-advances-century-long-zionist-strategy-co-opt-druze
          https://www.crisisgroup.org/middle-east-north-africa/east-mediterranean-mena/syria-israelpalestine/how-israels-overreach-syria-may-backfire

          Ebenso schützt Israel auch keine Beduinen sondern diskriminiert sie und zerstört regelmäßig ihre spärlichen Behausungen. Das “Nova Musik Festival” fand übrigens auf Land statt, dass Bedouinen gehört, von dem sie aber vertrieben wurden.

          EDIT: Und der “sichere Hafen” wurde unter anderem dadurch geschaffen, dass man Juden außerhalb von Israel unsicher gemacht hat. z.B. durch versuchte Bombenanschläge in Ägypten (von Israel zugegeben) und wahrscheinlich israelische Bombenanschläge in Iraq (von Israel geleugnet).

          • TanteRegenbogen@feddit.orgOPM
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            20 days ago

            Die Behandlung der Beduinen in Israel ist auch kontrovers, denn jedes mal wo Konservative an die Macht kommen, werden sie diskriminiert und wenn Konservative nicht an der Macht sind werden sie erheblich besser behandelt. Beduinen werden in andere Länder auch scheiße behandelt und werden überwiegend als Staatenlose behandelt.

            Und was du über die Drusen schreibst ist überwiegend inkorrekt. Drusen sind von allen arabischstämmigen Gruppen in Israel am meisten akzeptiert und habe ihre eigene Battalione im IDF.

            Und wieder israelische Regierung ≠ Israel. Und dass Polizeigewalt überwiegend jüdische Menschen betrifft in einem Land wo 74% der Menschen jüdisch sind ist keine Überraschung.

            Weißt du wie es Juden in andere Länder geht? Oft viel beschissener. Warum haben arabische Länder die mal große Anteile jüdischer Bevölkerung hatten jetzt fast keine Juden mehr? Weil sie verfolgt wurden bzw. vertrieben wurden.