(titel unverändert, ist aber tatsächlich kein Klick-Bait) PersiaX ist selbst eine trans Frau, nur zur Einordnung bevor hier jemand kommt der Transfeindlichkeit unterstellen möchte.

  • Spectrism
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    Deutsch
    1712 hours ago

    Wie andere bereits sagten, PersiaX ist sehr kritisch zu betrachten. Und damit herzlichen Glückwunsch, du bist auf anti-trans Propaganda reingefallen. Ich nehme stark an, dass du selbst nicht trans bist, von daher hier ein kleines bisschen Aufklärung meinerseits.

    PersiaX ist selbst eine trans Frau, nur zur Einordnung bevor hier jemand kommt der Transfeindlichkeit unterstellen möchte.

    Das sagt überhaupt nichts aus. Alice Weidel spricht auch nicht für den Großteil lesbischer Frauen. PersiaX IST transfeindlich und in der trans*-Community ungefähr so beliebt wie ihr wahrscheinlich englischsprachiges Äquivalent Blaire White: überhaupt nicht. Sie betreibt bloße Appeasement-Politik für Rechte, die bekanntlich kein bisschen funktioniert. Suche einfach mal auf Reddit in z.B. r/germantrans nach PersiaX und sieh selbst was die trans Community von ihr hält. Für eine größere Testgruppe kannst du das Selbe auch auf internationalen trans Subreddits für Blaire White durchführen, inhaltlich dürften die Beiden sich immerhin nicht viel nehmen.

    Allein schon der Fakt, dass sie im Titel von “transsexuell” spricht ist eine ziemliche Red Flag. Der Begriff ist völlig veraltet und spiegelt nur ihren nicht ganz unkritischen Transmedikalismus wider, oder wie sie immer noch vieles im Bereich Geschlechtsidentität/-ausdruck automatisch mit Sexualität in Verbindung bringt, was völliger Quatsch ist.

    Ich werde mir das Video gar nicht erst ansehen, aber ich nehme an, dass der Fall so harmlos ist wie er auch klingt. Ja, auch Kinder in dem Alter können sich ihrer Transidentität bewusst sein, war ich in ungefähr ihrem Alter auch schon. Und es ist auch überhaupt nicht schlimm ein Kind so zu erziehen, dass es nicht automatisch die klassischen Rollenbilder von Jungen und Mädchen annimmt, selbst wenn sich am Ende herausstellt, dass das Kind doch gar nicht trans ist. Soll sie sich doch wie sonst eher für Mädchen typisch ausdrücken, durch eben bspw. längere Haare oder Kleidung aus der Mädchenabteilung. Wo ist das Problem? Nichts davon ist permanent, das Kind wird in diesem Alter nicht einmal Pubertätsblocker (welche im Übrigen überhaupt nicht schlimm sind) bekommen, geschweige denn Hormone oder gar geschlechtsangleichende Operationen. Wo also ist der Grund zur Panik?

    • @97PercentChocolatOP
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      -1912 hours ago

      Schön das du dinge über andere annimmst… Wirklich ekelhaft, und die Verteidigung dieser im Video behandelten Praktiken ist wahrscheinlich eine Straftat.

      • Spectrism
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        12 hours ago

        Die wenigsten trans Meschen teilen voller Zustimmung Inhalte transfeindlicher Personen, also die Vermutung liegt recht nahe. Verteidigung gewisser Praktiken ist meines Wissens keine Straftat und das habe ich auch nicht getan, da ich wie erwähnt das Video gar nicht erst geschaut habe, aber erläutere uns doch bitte einmal, was aus deiner Sicht in diesem Fall eine Straftat darstellen sollte.

        • @97PercentChocolatOP
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          -2012 hours ago

          Aha, wenn jemand trans ist Muss er zwingend deiner Meinung sein… Die Person die das Video gemacht hat ist selbst trans und hat im Gegensatz zu gewissen anderen Personen eine vernünftige Ansicht der Welt.

          “gewisse Praktiken” das gutheißen von kindeswohlgefärdung ist eine Straftat 140 StGB um genau zu sein… Man muss sich nicht wundern das die scheiß Nazis von der AFD und CDU immer stärker gegen LGBT schießen wenn sowas gebilligt wird. Da holt man leider die ziemliche Mehrheit der Menschen ab.

          Schau dir das Video einfach an und komm aus deiner problematischen Ecke raus in der es scheinbar ok ist 2-4 jährigen trans sein an zu erziehen weil man gerne ein Mädchen und keinen Jungen gehabt hätte. Vorher informieren, dann scheiße labern (oder Ruhe geben, hilft meistens viel mehr).

          • Spectrism
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            10
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            11 hours ago

            Strohmann-Argument. Ich bin mit so einigen trans Personen nicht einer Meinung, und das ist okay so. Was nicht okay ist, ist Transfeindlichkeit. Und “vernünftig” im Bezug auf PersiaX zu erwähnen ist schon sehr gewagt, außerdem liegt das sehr im Auge des Betrachters.

            “Ein Billigen im Sinne dieser Norm liegt in jeder ausdrücklichen oder konkludenten Erklärung, die erkennbar auf eine konkrete Tat bezogen ist und mit der diese Tat für andere wahrnehmbar gutgeheißen oder befürwortet wird.” - OLG Hamburg

            § 140 greift demnach zu der von mir gemeinten Aussage nicht, da kein Bezug auf eine konkrete Tat. Außerdem geht es dabei, soweit ich weiß, in den in § 140 genannten Paragraphen maximal um sexuellen Missbrauch, davon kann hier denke ich nicht die Rede sein.

            Aaaand, there it is. Victim Blaming, auch ganz toll. Nein, die LGBTQ Community ist nicht für ihre Diskriminierung verantwortlich. Geh weg mit solchen Aussagen.

            Ich bin in keiner problematischen Ecke. Von “Anerziehen” war bei mir zudem überhaupt nicht die Rede, das sehe ich auch kritisch. Je nach Ausmaß allerdings nicht automatisch als Kindeswohlgefährdung oder dergleichen. Ich habe genügend ihrer Videos gesehen, und will das meiner Psyche nicht mehr antun. Nenn mir doch bitte ganz einfach einen Punkt, der deiner Ansicht nach einen Tatbestand darstellen sollte, bis jetzt hast du mir noch nichts wirklich Konkretes geliefert.

            Unabhängig davon: Über solche Einzelfälle (wenn sie denn so wie beschrieben wirklich existieren) zu berichten, gepaart mit einer Menge Populismus und straight up Lügen sind der wahre Grund warum AfD und CDU immer mehr diskriminieren. Welchen Grund könnte es möglicherweise überhaupt geben, über diese eine Bloggerin so ein Video zu drehen und damit den Hass gegen trans Menschen weiter zu befeuern? Und ja, diese Frage war rhetorisch. Zumal solche Fälle dann ja auch überhaupt nichts mehr mit Transgeschlechtlichkeit zu tun haben. Das ist einfach kein breites gesellschaftliches Problem, über das man sich Sorgen machen müsste. Und trotzdem müssen trans Menschen, und in diesen Fällen speziell auch trans Kinder, unter den Auswirkungen von solchem Populismus leiden.

            • @97PercentChocolatOP
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              -1010 hours ago

              Wie bei cyberegg, ja ja die erde ist flach und Fakten werden gekonnt ignoriert damit diese das eigene Weltbild nicht beschäftigen. Wie du selbst sagtest du hast keine Ahnung wovon du redest und möchtest dich auch nicht informieren. Dann mach weiter mit der Twitter(x) Mentalität und deinem hass gegen transmenschen.

              Ich habe im übrigen auch kein victim blaming betrieben, das ist mal wieder ei schöner strohmann, ich sagte das man hass reduziert bzw denen die das zum hassen nutzen den wind aus den Segeln nehmen kann wenn man sich vernünftig verhält. Man kann sich immer in die Opferrolle stellen, oder einfach versuchen aufeinander zu zu gehen und auf einen gemeinsamen nenner zu kommen, letzteres kommt aber nicht so gut auf Twitter und co an…

              Und dann muss ich dich fragen, muss man über falsche sachen schweigen nur weil Nazis auch drüber reden? Oder sollte man fehler als solche aufzeigen und gleichzeitig zeigen das die absolute Mehrheit eben nicht so ist? Diese “wir reden nicht über die Themen der afd” hat das Debakel im osten maßgeblich zu verantworten so funktioniert es einfach offensichtlich nicht!

              Und ich finde es wirklich wiederwertig das du jemandem den du einfach hasst weil derjenige über Themen spricht die du gerne nicht besprochen haben möchtest die ganze zeit als Transfeind darstellen möchtest, diese person die du hier so nieder machst ist vernünftig und klärt auf vernünftige weise auf über trans sein, es herauszufinden und damit leben, und eben auch darüber was nicht trans ist, bzw Fehler welche gemacht werden.

              Raff dich mal.

              • Spectrism
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                99 hours ago

                Und genau damit schiebst du die Verantwortung auf LGBTQ Menschen. “Wenn ihr euch nicht ändert, ist es kein Wunder, dass ihr diskriminiert werdet” hat den selben Vibe wie “Wenn ihr euch so anzieht, müsst ihr euch nicht wundern, dass ihr vergewaltigt werdet”. Es ist halt einfach von vorne bis hinten Bullshit und 100% Victim Blaming. Das hat nichts damit zu tun sich als Opfer zu inszenieren. Ich nutze im Übrigen kein X/Twitter, nicht mal Mastodon so richtig. Und MIR Hass gegen trans Menschen zu unterstellen ist schon echt armselig… Ich bin ja selbst trans, deiner Logik nach kann ich scheinbar nicht mal transfeindlich sein.

                Nein, muss man nicht. Aber man kann über Themen reden, die Nazis auch für sich als Thema aufgegriffen haben, ohne direkt die Inhalte zu verbreiten, die diese Nazis produziert haben. Ich kann z.B. über Migration reden, ohne direkt Propagandavideos von der AfD zu teilen, wie du es hier im übertragenen Sinne mit der trans Thematik tust. Durch das Verbreiten solcher populistischen Videos zeigst du eben nicht, dass die absolute Mehrheit nicht so ist, sondern du tust genau das Gegenteil. Für Populismus anfällige Menschen übertragen solche Fälle dann komplett auf alle trans Menschen, und genau deswegen ist es auch so schädlich für unsereins, dass du genau solche Propaganda verbreitest.

                JA NO SHIT HASSE ICH TRANSFEINDE. Erzähl mal einem Afghanen er solle Bernd Höcke nicht hassen, nur weil er über Themen spricht, die er nicht besprochen haben möchte (was vielleicht auch daran liegt, dass es KEINEN GRUND GIBT DIESE THEMEN ZU BESPRECHEN WEIL DIE MEISTEN KEIN GROßFLÄCHIGES PROBLEM DARSTELLEN UND NUR HASS BEFEUERN).

                So, und ich warte jetzt seit über 2 Stunden darauf, dass du mir IRGENDEINEN angeblichen Tatbestand nennst… Also anstatt mir jetzt erneut mit einem riesigen Kommentar voll mit Bullshit zu antworten, wie wär’s wenn du mir einfach einmal nennst, was hier jetzt ein Tatbestand sein soll.

          • @CyberEgg@discuss.tchncs.de
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            11 hours ago

            §140 StGB stellt das Belohnen von Straftaten oder die Billigung von Straftaten auf eine Art und Weise, die geeignet ist den öffentlichen Frieden zu stören, unter Strafe. Allerdings nicht aller Straftaten. Kindeswohlgefährdung heißt kein Paragraph im StGB, es geben aber den § 171, „Verletzung der Fürsorge- oder Erziehungspflicht“.
            Mal ganz abgesehen davon, dass §140 sowieso nur in Betracht käme, wenn die belohnte oder gebilligte Straftat begangen oder die Verwirklichung zumindest versucht worden sein müsste (und das bedeutet vor einem Gericht erwiesen), taucht §171 StGB nicht in den Paragraphen auf, deren Belohnung oder Billigung strafbar wäre.

            Vorher informieren, dann scheiße labern (oder Ruhe geben, hilft meistens viel mehr).

            • @97PercentChocolatOP
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              -1311 hours ago

              Also argumentiert man lieber gegen eine Formulierung als gegen das was passiert? Interessant. Egal, da du dir die Thematik nicht mal angeschaut hast, muss ich auch nicht mit dir argumentieren, das ist ja wie mit einem flacherdler zu reden, völlig sinnlos.

              • @CyberEgg@discuss.tchncs.de
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                fedilink
                Deutsch
                1311 hours ago

                Dir wurde jetzt mehrfach dargelegt, warum die Person, deren Video du teilst, kritisch zu betrachten und nicht vertrauenswürdig ist, fährst aber fort, ihre Talking Points zu reproduzieren. Du beschuldigt andere einer Straftat, ohne zu wissen, was diese Straftat eigentlich darstellt und wie sie verwirklicht wird. Dir wurde ebenfalls gesagt, dass das in Videotitel angeprangerte verhalten nicht per se problematisch ist, was in Kombination mit dem Wissen darüber, wer das Video produziert hat, dazu führt das man kein Interesse an dem Video hat. Und jetzt setzt ausgerechnet du andere Menschen mit Flacherdlern gleich. Kann man sich nicht ausdenken.

  • punkisundead [they/them]
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    710 hours ago

    Und jetzt stell dir mal vor, viele Mädchen werden heutzutage noch als cis Mädchen großgezogen. Unglaublich sowas! /s

    • @CyberEgg@discuss.tchncs.de
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      15 hours ago

      Vor allem.werden viele Mädchen heutzutage immer noch als Jungs und viele Jungs als Mädchen erzogen. Aber genau andersrum als OP uns das weismachen will. Unglaublich, komplett ohne /s.

  • @CyberEgg@discuss.tchncs.de
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    1815 hours ago

    Zur Einordnung der Person PersiaX: ihr wurde in der Vergangenheit mehrfach Tokenismus vorgeworfen. Sie hat auch mehrfach nichtbinären Menschen die Existenz abgesprochen und shootet wiederholt gegen den CSD.

    • @YourPrivatHater@ani.social
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      -615 hours ago

      Alter, die Leute die das behaupten heißen Finessi und co und sind selbst mehr Transfeind als alles andere. Wirklich bäh sowas. Und die anderen Kritiken sind auch einfach Behauptungen. Den grünen wird auch vorgeworfen an der scheiße von VW schuld zu sein…

    • @97PercentChocolatOP
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      -1315 hours ago

      Das ist völliger Blödsinn und nicht binär ist auch einfach keine wirkliche Ausrichtung in dem Sinne wie es gerne genutzt wird, und das ist was sie gesagt hat, sie hat den Menschen an sich nicht angesprochen sich in der Gesellschaft nicht einfinden zu können, was nichtbinär eigentlich ist, es ist die Zuspitzung davon immer alles in Schubladen stecken zu wollen, sich nicht “männlich” zu kleiden macht einen weder schwul, noch nonbinär noch trans, man kleidet sich einfach anders als die norm.

      Und ihre Kritik an einigen CSDs ist auch gerechtfertigt, die Kritik war das Menschen in fetish Kleidung auf die Straße gehen, das hat nichts mit LGBT zu tun und sorgt für hass gegen LGBT. Solche Sachen gehören in geschlossene Räume, bei denen alle beteiligten vor betreten wissen was sie erwartet.

      Und der Vorwurf des “tokenismus” kommt hauptsächlich von jenen die trans als Selbstdarstellung benutzen und ihr trans sein grundsätzlich als Angriff benutzen alles und jeden als Transfeinde darzustellen, allen voran Finessi, welche teilweise zu Straftaten aufruft und gutheißt, und andere wirklich schlimme Dinge macht.

        • @97PercentChocolatOP
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          -911 hours ago

          Der erste link verursacht eine Zertifikat Fehlermeldung, sowas mach ich sicherlich nicht auf

          Und beim zweiten… Es ging nicht nur um die Masken, sondern um das Verhalten und die sonstige Kleidung der Teilnehmer, man sollte sich die Kritik vielleicht mal anhören und nicht finger in die Ohren und “lalalalala” schreien. Wenn man mit fetish Kleidung durch die Straßen rennt und kinder an bellt dann ist es einfach wasser auf die Mühlen der AFD und CDU, und erzeugt hass gegen alle normalen LGBT Mitglieder, versteh mich nicht falsch, fetish ist nichts falsches oder schlimmes, aber es gibt einfach Dinge die man nicht in der Öffentlichkeit ausleben sollte, das ist eins davon. Man muss doch nicht absichtlich Hass erzeugen in dem man Fehlverhalten toleriert/akzeptiert. Man kann im übrigen auch andere “masken” aufsetzen wenn man sich schützen möchte, wäre aber vielleicht weniger notwendig wenn man nicht in fetish Kleidung auf die Straße gehen würde, aber das muss nicht zwingend sein. Das war im übrigen auch Inhalt der angegriffenen Kritik, wenn man immer nur aus dem Kontext gerissene Schnipsel von Aussagen auf X(formals Twitter) oder anderen Soz. M. Anschaut und sich daraus eine Meinung formt ist es vielleicht nicht die sinnvollste Meinung.

            • @97PercentChocolatOP
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              -711 hours ago

              Tja. Ich mach solche links nicht auf. Als Beweis:

              • @CyberEgg@discuss.tchncs.de
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                fedilink
                Deutsch
                510 hours ago

                Hier, keine Ausrede.

                Freizügig auf dem CSD, lieber nicht. Die Generation Z entdeckt die PRÜDERIE. Missversteht sie die Parade?


                Von Matthias Kreienbrink


                Es sind altvertraute Sätze: „Kinder sollten sowas nicht ausgesetzt sein.“ „Ich denke das hat seinen Platz im Schlafzimmer, nicht auf der Straße.“ „Wieso muss Pride so übersexualisiert sein?“ Auf Twitter oder Facebook, in Telegram-Gruppen oder Online-Foren: Derzeit macht sich wieder ein Diskurs breit, der seit den ersten Pride-Paraden in den USA und den Christopher Street Day-Demos in Deutschland immer wieder zu hören ist. Die Diskussion darüber, wer einen sichtbaren Platz in diesen Umzügen haben sollte – und wer nicht.

                Die Grundfrage lautet: Wie angepasst sollen die queeren Menschen auf dem CSD sein? Wie viel Queerness dürfen sie zeigen, damit die Restgesellschaft weiterhin fröhlich und ungestört an den Umzügen teilnehmen kann? Es sind Beschwerden, die seit jeher an die queeren Communities herangetragen werden – ihr wollt akzeptiert werden, dann zeigt euch doch bitte auch normal.

                Das Besondere scheint diesmal zu sein, dass es keine 50-jährigen CDU-Wähler sind, die sich echauffieren, dass Pride und CSD zu freizügig seien. Nein, es sind junge Menschen, die, zumindest nach den Social-Media-Profilen zu urteilen, selbst queer oder zumindest Allies sind. Es scheint, als hätte ein Teil der Generation Z die Prüderie für sich entdeckt.

                Kink. Gemeint sind bei den Umzügen damit etwa: BDSM-Outfits, Leder, Hundemasken.

                Kink. Gemeint sind bei den Umzügen damit etwa: BDSM-Outfits, Leder, Hundemasken.

                Der Diskurs findet sich dieses Jahr auf Reddit: „Warum tragen einige kinky Kleidung auf Pride-Paraden? Sieht dadurch nicht die ganze Community schlecht aus?“ So und ähnlich sind Threads betitelt, die über 5400 Mal hochgevotet werden und über 2000 Mal kommentiert. Oder auf Twitter, wo eine bekannte Drag Queen ihre User fragt, wieso Gen Z so ein Problem mit Kink hat. Um hunderte Kommentare junger User zu bekommen, die keine Nacktheit auf Umzügen haben wollen – der Kinder wegen. Und auch im deutschen Twitter macht sich das Thema breit: So fordert etwa ein User Anfang 20, dass Kink doch bitte getrennt vom CSD stattfinden möge.

                Was ist mit „Kink“ eigentlich gemeint? Nicht-konventionelle sexuelle Praktiken, Konzepte und Fantasien werden landläufig unter diesem Begriff zusammengefasst. Gemeint ist damit in Bezug auf die Umzüge aber vor allem: BDSM-Outfits, Lederklüfte, Hundemasken. Erscheinungen also, die nicht zu diesem freundlichen und bunten Image der CSDs zu passen scheinen. Und genau da setzt die Kritik an: Wer denkt an die Kinder?

                Pride sei für alle da und müsse damit jugendfrei sein. Während der erste Teil des Satzes sicherlich stimmen mag, ist der zweite zumindest fragwürdig. Das Argument, Kinder würden auf einem CSD durch den bloßen Anblick eines Leder-Daddys oder einer BDSM-Dyke geschädigt werden, ist problematisch und stellt die Freiheiten eines Teils der Community in Frage. Es ist ein Argument, das queeren Menschen seit jeher begegnet: Seid nicht so sichtbar, das ist unbehaglich. Auf den CSDs sollen also, wenn man diese Argumentation weiterdenkt, nur das schöne, bunte, unbedrohliche – also das sterile queere Leben zu sehen sein.


                Zur Sichtbarkeit gehört auch das Unangepasste


                Doch, auch wenn das gerne immer wieder aus dem Fokus gerät: Die CSDs und Prides sollten keine Karnevalsumzüge zum drolligen Zuschauen sein. Sie sind kein Selbstbedienungsladen für Unbeteiligte, die wählen möchte, welchen Teil queerer Existenzen sie sehen wollen und welchen nicht. Der Kampf für queere Rechte, für queere Unversehrtheit und queere Sichtbarkeit wird seit Jahrzehnten gekämpft und ist noch lange nicht am Ende. Es ist ein Kampf, der sich seit Beginn an darum drehte, welchen Identitäten eine Legitimität zugesprochen wurde – und welchen nicht. Ein Kampf darum, wer wie lieben und begehren darf, ohne dafür von Institutionen und der Gesellschaft sanktioniert zu werden. Und es ist ein Kampf, auch außerhalb der Möglichkeiten zu existieren, die eine heteronormative Gesellschaft als genehm und angenehm empfindet.

                Unangepasste Umzüge, an denen Millionen Menschen weltweit teilnehmen sind der wohl sichtbarste Teil dieses Kampfes. Ja, sie stehen auch symbolisch für die vielen Bemühungen und Opfer, die Jahr ein, Jahr aus, gebracht werden müssen. Unter diesen Vorzeichen steht die Freizügigkeit, sind die Kinks und Fetische, die auch auf CSDs und Prides gezeigt werden, zu sehen. Sie sind einerseits lustvolle Bekenntnisse. Genauso sind sie aber auch Zeugnisse für Identitäten, Sexualitäten und Begehren, die von vielen Menschen nicht verstanden und verurteilt werden. Es geht eben nicht darum, Queeres als „genauso wie ihr“ zu inszenieren. Aus der Sicht der Parade müssten sich die rechtfertigen, die am Rande stehen. Das einzige Mal im Jahr. Das mag für die Zuschauenden mitunter befremdlich, unangenehm wirken. Dieses Gefühl sollte zugelassen und reflektiert werden.


                Sicherlich ist Kritik an den CSDs angebracht. Im Bunten geht das Politische oft unter. Forderungen politischer und gesellschaftlicher Natur sollten laut und sichtbar sein. Aber der Kink, das vermeintlich sexuell Deviante ist nicht das Problem. Hoffentlich vergisst Gen Z dabei nicht, dass zu queerer Sichtbarkeit auch immer das Aneckende gehört, das nicht Gefällige, der Widerstand. Die CSDs also Orte außerhalb der vorgeschriebenen Norm sind. Sie bieten Räume für lustvolles Ausleben und Darstellen von Identitäten, die außerhalb einer heteronormativen Matrix stehen.

                Vom Ausschließen von Kinks und Fetischen ist der argumentative Weg nicht mehr weit, alles Unangenehme unsichtbar zu machen. Die Tabuisierung queerer Leben gerät dann als ganzes schnell wieder in einen Diskurs um „im Schlafzimmer könnt ihr machen, was ihr wollt. Aber …“. Das Private ist immer noch politisch. Und auf den CSDs geht es auch darum, Begehren sichtbar zu machen. Dass das gerade junge Menschen als anzüglich sehen, ist wohl eher das Problem, als der Kink selbst.

                • @97PercentChocolatOP
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                  Deutsch
                  -810 hours ago

                  Danke für den Artikel, ich stimme diesem wie zu erwarten nicht zu. Fetisch und LGBT sollten nicht auf die selbe Stufe gestellt werden, wie bereits anderswo gesagt, Fetisch ist nichts schlimmes und komplett ok, aber nicht auf der Straße und es ist auch nicht Teil von LGBT, LGBT ist kein Fetisch. Und es ist nunmal nicht Gesellschaftsfähig nakt und oder in Fetisch Bekleidung durch die Straßen zu laufen, sexuelle Handlungen gehören nicht in die Öffentlichkeit, das gehört ins Schlafzimmer odet in entsprechende Clubs/Räumlichkeiten. Man sollte trotzt tolleranz Grenzen ziehen, sonst kommen eben Nazis und wollen einen unterdrücken, dagegen hilft nur Mehrheiten zu halten, und das passiert so nicht.

      • @CyberEgg@discuss.tchncs.de
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        fedilink
        Deutsch
        1014 hours ago

        sie hat den Menschen an sich nicht angesprochen sich in der Gesellschaft nicht einfinden zu können, was nichtbinär eigentlich ist, es ist die Zuspitzung davon immer alles in Schubladen stecken zu wollen, sich nicht “männlich” zu kleiden macht einen weder schwul, noch nonbinär noch trans, man kleidet sich einfach anders als die norm.

        Eine nichtbinäre Geschlechtsidentität bedeutet, eine Geschlechtsidentität die weder männlich noch weiblich ist. Das hat absolut gar nichts mit Kleidungsstil oder sexueller Orientierung zu tun, oder damit ganz allgemein “nicht in die Gesellschaft zu passen”. PersiaX sagte, dass das nicht existierte.

        Und ihre Kritik an einigen CSDs ist auch gerechtfertigt, die Kritik war das Menschen in fetish Kleidung auf die Straße gehen, das hat nichts mit LGBT zu tun und sorgt für hass gegen LGBT. Solche Sachen gehören in geschlossene Räume, bei denen alle beteiligten vor betreten wissen was sie erwartet.

        PersiaX hat dabei aber vor allem Einzelfälle (Sex in der Öffentlichkeit, Nacktheit) hochstilisiert (zur Klarstellung: ja, das ist passiert, ist allerdings kein Phänomen das regelmäßig und auf einer größeren Anzahl CSDs auftritt, wird aber von kaum jemandem akzeptiert) oder sexualisiert was nicht inhärent sexuell ist (Puppy Play) und dadurch dämonisiert sie die ganze queere Community.

        Das, was ich an Inhalten von PersiaX mitbekommen habe, hat einen starken Fokus auf solche Themen. Man könnte jetzt sagen, „Ja, gut, auch die queere Community muss sich Kritik stellen,“ und dem würde ich zustimmen, wenn diese Videos an die queere Community gerichtet wären. PersiaX adressiert aber nicht die queere Community und verbreitet ihre Videos nicht in queeren Spaces online, sondern richtet sich nach außen und spielt mit queerfeindlichen Talking Points („Schützt die Kinder“), daher der Vorwurf des Tokenismus.

        Mit Finessi hab ich keinerlei Berührungspunkte, daher kann ich zu dieser Person nichts sagen.

        die trans als Selbstdarstellung benutzen und ihr trans sein grundsätzlich als Angriff benutzen alles und jeden als Transfeinde darzustellen

        Bei solchen Formulierungen stellen sich mir die Nackenhaare auf. Das kommt nämlich sehr oft als Vorwurf von tatsächlichen Transfeinden und reduziert trans Personen auf ihr Transsein.